Seit vor fast über einem Jahr die Idee zu einer Ausstellung zum Thema Rungholt entstanden ist, ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile ist das Team in der konkreten Planung- und
Durchführungsphase. In den nächsten Wochen werden Untersuchungen unternommen, Artefakte bestimmt und zusammengetragen, sowie Publikationen erörtert. Auch die Räumlichkeiten des Nissenhauses
werden baulich verändert. In diesem Blog werden die neusten Ereignisse zu der kommenden Rungholt Ausstellung veröffentlicht.
Die ersten DNA- Ergebnisse des Rungholters sind da. Er ist tatsächlich blond und blauäugig gewesen. Woher er allerdings genau stammt und welche Krankheiten er hatte, hoffen die Wissenschaftler in den nächsten Monaten noch rauszufinden.
Der 13.620 Gast hat die Rungholt- Ausstellung besucht. Wir freuen uns noch auf viele weitere!
Über die kompletten Sommerferien hinweg konnten sowohl einheimische als auch auswärtige Kinder spannende Führungen durch die Sonderausstellung erleben. Innerhalb des Projektes "SOS- für Rungholt" (siehe Reiter Museumspädagogik) wurden Kinder zu Museumsführern ausgebildet. Sie nahmen die Kinder mit auf eine spannende Zeitreise ins Mittelalter.
Landtagspräsident Klaus Schlie war mit seinen Mitarbeiterin zu Besuch im NordseeMuseum. Der Geschäftsführer des Museumsverbundes Haupenthal und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Brümmer führten die interessierte Gruppe durch die Sonderausstellung. Der Politiker war begeistert von der Umsetzung der Thematik. Die Mitarbeiter des Museumsverbundes freuten sich über diesen besonderen Besuch und über das interessierte Zuhören. Gerne möchte der Museumsverbund nach Abschluss der Ausstellung am 29. Januar die Forschung im Bereich Rungholt weiter fortsetzen.
Es gab auch einen zweiten Grund zum Feiern. Die Datierungsergebnisse von unserem "Rungholter"sind heute eingetroffen. Die C14-Analyse hat ergeben, dass er in die Blütezeit Rungholts datiert.
Heute war es soweit und wir konnten bereits den 1362. Besucher in der Rungholt-Ausstellung begrüssen. Familie Reinecke aus Siegburg war mehr als überrascht als Tanja Brümmer vor ihnen stand und ihnen gratulierte. Sie freuten sich sehr über das Geschenk des Ausstellungskataloges und werden diesen Museumsbesuch sicherlich nicht so schnell vergessen.
So kurz vor der Eröffnung der großen Rungholt-Ausstellung kam der NDR vorbei. Die Filmcrew hatte Glück, denn es war richtig viel zu tun und einiges zu sehen. So hat die Steenhaueri Timme aus Hattstedt unter der Leitung von Roman Timme nicht nur die Replik des Grabsteins von Andreas Busch sowie eine Gedenktafel gebracht, sondern auch einen 650kg schweren mittelalterlichen Steinsarg in die Ausstellung gehieft. Die Aufnahmen sind in der NDR Mediathek zu sehen:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordtour/Rungholt-Atlantis-der-Nordsee,nordtour8184.html
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/lust_auf_norden/Lust-auf-Norden,sendung514738.html
Heute habe ich die Bilder des rekonstruierten spanisch-maurischen Gefäß erhalten. Er ist wunderschön geworden. Freue mich schon, wenn er hier wohlbehalten angekommen ist.
Dank der fleissigen Spender konnte Constanze Niess mit der Gesichtsrekonstruktion des Rungholters beginnen. Bisher ist wenig zu erkennen. Seine Auge und den Hinterkopf hat er schon. Dies wird aber auch das einzige Foto sein, was wir vor der Eröffnung im Mai zeigen werden und können. Denn Frau Niess möchte nicht nur die Besucher sondern auch die Mitarbeiter des Museums mit dem Gesicht von Rungholt überraschen.
Dr. Constanze Niess hat ein Interview mit der GEOlino geführt. Evtl. wird die Gesichtsrekonstruktion des Rungholters und die Ausstellung dort erwähnt.
Herr Haupenthal und Frau Brümmer waren zu Besuch im Schloss Gottorf. Dort konnten endlich die Fundstücke gesichtet werden die für die Ausstellung relevant sind. Neben vielen Fundstücken von der Warft 13, werden auch weitere spannende Neufunde den Weg nach Husum finden. Jetzt werden die Objekte durch die dortigen Konservatoren geprüft und für die Reise präpariert.
Im Februar hat das Team des NordseeMuseums hauptsächlich an den wenig spektakulären Vorbereitungen zu der Ausstellung gearbeitet. Vitrinen wurden bestellt und viel recherchiert was und wie Ende Mai gezeigt werden soll.
An der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel wurden an fünf menschlichen Individuen aDNA-Proben genommen. Danach werden sie zur Altersbestimmung an das Reiss-Engelholm Museum in Mannheim geschickt. Die Proben wurden im Institut für Molekularbiologie vom Prof. Dr. Ben Kraus-Kyora und seinem Team genommen. Dabei wurden mit einer Säge die sogenannten "petrous bones" herausgelöst. Dieser Knochen enthält erfahrungsgemäß den größten Anteil an DNA. Bei zwei wurden auch Zähne genommen. Die Ergebnisse der Anaylsen erwarten wir in bis zu sechs Wochen.
Durch die Sammelaktion wurden bereits über 1.800Euro eingenommen! Dem Traum eines Gesicht von Rungholtes kommen wir so immer näher. Morgen fährt Tanja Brümmer mit fünf menschlichen Schädeln in das Insitut für Molekularbiologie der CAU Kiel. Dort werden sie umfassenden Untersuchungen unterzogen, nach denen wir hoffentlich wissen wer die Rungholter waren, wo sie herkamen und vielleicht sogar welche Krankheiten sie hatten.
Das NordseeMuseum Husum hatte heute Besuch von vielen Journalisten. In einer großen Pressekonferenz wurde den Medienvertretern "1362. Das Gesicht von Rungholt" vorgestellt. Mit dieser Sammelaktion möchte der Museumsverbund mit Hilfe der Rechtmedizinerin Constanze Niess einem Rungholter wieder ein Gesicht geben. Dies geschieht durch die sogenannte Weichteilrekonstruktion. Bei dieser Rekonstruktion werden anhand von speziellen Markern, die die Gewebedicke bestimmen, eine Art Knetmasse auf eine Schädelreplik aufgetragen. Dabei entsteht in vielen Arbeitsgängen ein unverwechselbares Gesicht.
Foto: Dpa
Auch wenn die Ausstellungseröffnung noch etwas hin ist, finden im Nissenhaus die ersten Vorbereitungen statt. Herr Bordersen baut z.B. die Wände der Kojen auf, damit wir eine größere Ausstellungsfläche präsentieren können. Der Countdown läuft!
Begleitend zu der Sonderausstellung findet ein tolles museumspädagogisches Projekt ab dem 01. April 2016 statt. Über mehrere Monate heißt es dann "SOS- für Rungholt!". Ab März suchen wir motivierte Kinder und Jugendliche, die Lust haben hier im Museum viel zu erlben und später selbst führungen für Gleichaltrige durch die Ausstellung anbieten. Mehr Informationen
Das Projekt wird möglich durch die Unterstützung von Kultur macht stark! - Die Museen unserer Stadt entdeckt.
Heute ging einer der menschlichen Schädel von Rungholt auf Reisen an die Europa-Universität Flensburg. In Kooperation mit dem biat und vielen anderen arbeiten wir an der Realisierung einer bestimmten Idee. Was genau wird erst am 18. Januar verraten.
Die dendrochronologischen Untersuchungen der Rungholtschleuse wurden abgeschlossen. Das Berliner Institut konnte die Proben zuordnen. Laut des Gutachtens wuchs die Eiche zwischen 1269 bis 1351.
Dann wurde sie gefällt und zu den uns vorliegenden Schleusenbalken bearbeitet. Es handelt sich hierbei also um einen Balken der jüngeren Schleuse von Rungholt. Dies wiederlegt aber auch die
Vermutung von Andreas Busch 1964 die neuere Schlesuse sei ca. 62 Jahre in Gebrauch gewesen. Sie war nur knappe 10 Jahre im Einsatz (wenn man noch die Bearbeitungszeit des Holzes
einberechnet), bevor die Katastrophe über Rungholt hereinbrach.
Am 27. Oktober erreichte uns leider eine schreckliche Nachricht. Unser lieber Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Newig ist plötzlich verstorben. Unser Beileid und Mitgefühl gilt seiner Familie und
seinen Freunden. Wir werden das Ausstellungsprojekt in seinem Sinne fortführen.
Im Oktober konnte der Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Newig mit Hilfe von Ausstellungsgestalter Karl-Heinz Kökeritz, der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Tanja Brümmer und einem Schulpraktikanten
Proben der Rungholtschleuse entnehmen. Nach dem diese bereits zuvor mit der C14 Methode bestimmt wurde, werden die Proben jetzt im Labor dendrochronologisch untersucht.
Seit dem 01. September wird der Rungholt Beirat von der Archäologin und Museumswissenschaftlerin Tanja Brümmer M.A. unterstützt. Sie vertritt Franziska Horschig während ihrer
Elternzeit.
Die menschlichen Überreste eines Rungholters konnten in einem anthropologischen Kurzgutachten näher bestimmt werden. Es handelt sich hierbei vermutlich um einen 30 - 40 Jahre alten Mann.
Transversal verlaufende Rillen an den Zahnkronen weisen auf physischen Stress des Mannes bereits im Kindesalter hin, dieser konnte krankheits- oder ernährungsbedingt begründet sein.
Die Universität Main hat zugesagt im Rahmen eines DFG-Projektes neue Untersuchungen im Rungholt-Watt zu unternehmen. Diese neuen Untersuchungsergebnisse werden in der Ausstellung bekannt gegeben.
Die Untersuchungen beginnen bereits noch in diesem Jahr.
Im Januar 2015 wurde ein erstes Ausstellungskonzept und erste Skizzen erarbeitet.
Bereits am 11. Dezember 2014 wurde unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Newig ein Beirat zur Durchführung der Ausstellung gegründet. Zu diesem Beirat gehören der Archäologe Dr. Hans Joachim Kühn,
der Historiker Albert Panten, Dr. Johannes Oelerich für den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Thomas Steensen für das Nordfriisk Insitut,
Mathias Maluck M.A. für das Archäologische Landesamt sowie Dr. Uwe Haupenthal, Barbara Kirstein, Dipl. Museologin, Franziska Horschig M.A. für den Museumsverbund Nordfriesland. Prof. Dr. Claus
von Carnap-Bornheim, Leiter des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf, steht dem Beirat beratend zur Verfügung.